Josefine Besen, geb. Seucher
Josefine Seucher wurde am 8. Januar 1899 in der Stadt Kuty in Galizien geboren. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt gehörte der Ort mit über 6.000 Einwohnern zum österreichischen Kronland. Josefine Seucher heiratete den ebenfalls in Galizien geborenen Max Besen und zog mit ihm nach Elberfeld. Beide erwarben die deutsche Staatsangehörigkeit. 1933 kam ihr einziges Kind, Eleonore, genannt Ellen, zu Welt. Vor der Deportation war Josefine Besen bei Joseph Dahl in der Vereinstraße 19 als Stundenhilfe beschäftigt. Die Nummer ihrer Kennkarte ist überliefert: A 00558.
Am 26. Oktober 1941 wurde die Familie Besen von Wuppertal nach Düsseldorf gebracht und am nächsten Tag in das Ghetto von Łódź deportiert. Im Ghetto zog die Familie zusammen mit 83 anderen Deportierten in das Zimmer 11 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15. Von der angeordneten „Aussiedlung“ am 6. Mai 1942 konnte sie sich und ihre Tochter wegen „Arzt-Angelegenheiten“ zurückstellen lassen. Nach dem Tod ihres Mannes am 3. Mai 1942 zog sie am 16. Mai 1942 mit ihrer Tochter in die Sperlinggasse 17, Wohnung 3. Am 27. Mai 1942 zog sie im selben Haus in ein Zimmer der Wohnung 1. Einen Tag später nahm sie in ihrer Verteilerstelle Nr. 14 (für Lebensmittel) einen Kredit auf. Dieser wurde am am 30. August 1942 wieder gelöscht. Im September 1942 wurde Josefina Besen mit ihre Tochter Ellen aus dem Ghetto „ausgewiesen“ und im Vernichtungslager Chełmno ermordet. Sie wurde 43 Jahre alt.
Quellen
Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Lodz). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011