Selma Goldmann, geb. Bremer
Selma Bremer wurde am 12. Oktober 1871 in Seesen geboren. Über ihren familiären Hintergrund ist nichts bekannt, aber sehr wahrscheinlich hatte sie eine Schwester, Ida Bloch, die später, vermutlich als Witwe, zu ihr und ihrem Mann Louis nach Wuppertal zog. Zuletzt wohnte die drei, Selma Goldmann, ihr Schwester Ida und ihr Mann Louis, zwangsweise im Haus Emilstraße 3 in Barmen.
Mit der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden vom April 1939 wurde dieses Haus, das der Familie Jonas gehörte, zu einer Unterkunft für jüdische Bürgerinnen und Bürger erklärt, denen ihre „arischen“ Vermieterinnen und Vermieter die Wohnung gekündigt hatten. Deshalb wohnten in den nächsten Monaten neben der dreiköpfigen Familie Jonas noch Else Hirschel, Emilie Weinberg mit ihrer Tochter Wilhelmine, Klara Epstein, Paula Wolff, Hermann und Thekla Goldschmidt, Kurt und Adele Orgler und eben die Schwestern Ida Bloch und Selma Goldmann mit deren Mann Louis.
Am Montag, den 20. Juli 1942 mussten sich Selma, ihr Mann und ihre Schwester, aber auch die Ehepaare Orgler und Goldschmidt, Klara Epstein und Paula Wolff mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Insgesamt 271 Personen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus bestiegen dort einen Zug, der sie zunächst nach Düsseldorf brachte, wo sie eine Nacht auf dem Schlachthofgelände in Derendorf zubringen mussten. Am nächsten Tag fuhr ein Zug mit rund 1000 Menschen zum Ghetto Theresienstadt bei Prag.
Selma Goldmann wurde wenige Monate nach ihrer Ankunft im Ghetto, am 23. September 1942, in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und vermutlich sofort ermordet. Sie wurde 71 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt