Johanne Mayer
Über Johanne Mayer ist nahezu nichts bekannt. Sie wurde am 22. Januar 1886 in Elberfeld geboren. Über ihren familiären Hintergrund, ihre Ausbildung und ihre Berufstätigkeit liegen keine Informationen vor.
Auf der Deportationsliste für Minsk, auf der Johanne Mayers Name verzeichnet ist, wird als Wohnadresse das Haus in der Bleichstraße 22 angegeben. Diese Straße ist heute das Teilstück der Bundesallee von Bembergstraße bis Brausenwerth.
Das Haus Nr. 22 war nach der Aufhebung des Mieterschutzes zur Zwangsunterkunft für jüdischer MieterInnen erklärt worden. Es lebten dort in den Jahren 1941 und 1942 außer Johanne Mayer noch Moritz Loeb mit seinem Sohn Helmut, Felix Goldberg, Franziska Lang, Sally Löw, Josef Ney, Adolf und Mathilde Rubens, Emil Ephraim Sommer, Leo und Hedwig Sonnenfeld, Hermann und Emilie Stern und Karl und Paula Ursell – insgesamt also 16 Personen.
Am Montag, den 10. November 1941, musste Johanne Mayer mit ihren Nachbarn Vater und Sohn Loeb und Felix Goldberg und ihrem ganzen Gepäck zum Wuppertaler Bahnhof Steinbeck fahren und dort einen Zug besteigen, der insgesamt 993 Menschen in das Ghetto von Minsk deportierte. In Wuppertal waren insgesamt 266 Personen zugestiegen – 244 aus Wuppertal, 12 aus Remscheid, 9 aus Velbert und eine aus Hattingen.
Am 14. November erreichte der Zug sein Ziel. Die Insassen wurden entweder sofort im Ghetto von Minsk erschossen oder bald darauf im Wald von Maly Trostenez.
Johanne Loeb wurde 55 Jahre alt.