Erich Herz

  • Geburtsdatum: 11.11.1905
  • Geburtsort: Barmen
  • Beruf: Anstreicher
  • Wohnort:

    Grünstraße 22 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Erich Herz wurde am 11. November 1905 als Sohn des Malers und Anstreichers Emil Herz und dessen nichtjüdischer Frau Klara, geb. Peters, in Barmen geboren. Der Vater hatte sein Malergeschäft in der Alfarthstraße, heute Alfredstraße 5 in Barmen, die Privatwohnung war in der Westkotterstraße 76. Die Alfarthstraße, die bis 1935 „Hopfenstraße“ hieß, war nach Felix Alfarth benannt worden, einem beim „Hitlerputsch“ 1023 gefallenen so genannten „Blutzeugen“.

Auch Erich Herz wurde, wie sein Vater, zum Maler und Anstreicher ausgebildet, vermutlich, um später einmal das Geschäft seines Vaters übernehmen zu können. Er hatte noch einen ein Jahr älteren Bruder, Arthur, der ebenfalls das Handwerk des Malers und Lackierers erlernte.

Verheiratet war Erich Herz mit der fünf Jahre jüngeren Hilde, geb. Heinemann aus Elberfeld. Im November 1938 wurden Erich Herz und sein Bruder Arthur im Zuge der antijüdischen Ausschreitungen festgenommen und am 17. November in das Konzentrationslager Dachau verbracht. Erich erhielt dort die Häftlingsnummer 29670. Am 28. November wurden beide Brüder wieder entlassen und bemühten sich ab sofort angestrengt um eine Ausreise. Doch während es Arthur Herz gelang, Ende 1939 zunächst nach Belgien, dann nach Frankreich zu kommen, blieb Erich offensichtlich in Wuppertal. Vermutlich 1940 musste Erich mit seiner Frau Hilde in das Haus Grünstraße 22 mitten in der Elberfelder Innenstadt umziehen. Dort waren Erich Herz` Schwiegereltern Josef und Klara Heinemann ebenfalls eingewiesen worden

Nach und nach wurden hier weitere jüdische Menschen zwangsweise untergebracht: Die Brüder Alexander und Simon Baier, die Ehepaare Max Emilie David, Max und Regina Fränkel, Josef und Klara Heinemann und Albert und Mathilde Walter und schließlich Rosa Weil.

Fast alle Hausbewohner mussten am Montag, den 10. November 1941 das Haus in der Grünstraße verlassen und sich zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort hatten sie, insgesamt 244 Menschen aus Wuppertal, Remscheid, Velbert und Hattingen, einen Zug zu besteigen, der aus Düsseldorf kam und bereits mit fast 1000 Personen besetzt war. Nach fünf Tagen erreichte der Zug die Stadt Minsk. Niemand von den aus Wuppertal Deportierten überlebte das Ghetto von Minsk oder die Erschießungen im Wald von Maly Trostenez.

Erich Herz war 36 Jahre alt.

Bildnachweis


Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk; Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 246265, 11426