Regina Baruch, geb. Meier
Regina Baruch wurde am 12. März 1865 in Rawitsch in Posen geboren. Sie war mit Aron Baruch verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hatte: den 1885 geborenen Sohn Samuel und die acht Jahre später, 1893, zur Welt gekommene Hedwig.
Im Adressbuch 1925 ist die „Witwe Aron Baruch“ mit ihrer Adresse Wülfingstraße 23, 4. Stock, verzeichnet. Das Adressbuch 1934 gibt an, das in derselben Wohnung nun ein „Tagelöhner“, nämlich Benjamin Baruch, wohnt. Auch Reginas Sohn Samuel Baruch ist in dieser Ausgabe verzeichnet, als „Arbeiter“ und mit der Adresse Oststraße 45, heute Weststraße.)
Reginas Tochter Hedwig heiratete den Rechtsanwalt Hugo Israel aus Langenberg und lebte mit ihm in Elberfeld. Sie hatte eine Ausbildung zur Lehrerin gemacht und betrieb in der Kleinen Klotzbahn 12 eine Schreibstube. An derselben Adresse führte Hugo Israel seine Kanzlei.
1927 und 1928 wurden Regina Baruchs Enkelkinder Eva Regina und Bernhard geboren. Wann genau Regina Baruch zu ihrer Tochter und deren Familie in die Kleine Klotzbahn 12 gezogen ist, ist nicht klar.
Vermutlich 1940 oder 1941 aber musste Regina Baruch zwangsweise in das ehemalige Altersheim der jüdischen Gemeinde in der damaligen Straße der SA 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße) umziehen, in dem auf engstem Raum bereits über 70 meist ältere Personen lebten. Von dort musste sie sich am 20. Juli 1942 zum Bahnhof Steinbeck begeben, um mit vielen weiteren Wuppertaler Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden. Alle jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Altersheim mussten sich ebenfalls auf dem Bahnhof einfinden.
Knapp zwei Jahre später, am 29. April 1943, ist sie dort umgekommen, vermutlich an Entkräftung, Hunger oder unbehandelten Krankheiten. Sie war 78 Jahre alt.
Quellen
Yad Vashem; Deportationslisten; Arolsen Archives ITS_11422001_5013982; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal