Mendel Altmann
Mendel Altmann wurde am 3. September 1919 in Sieladz in Polen geboren. Sein Vater hieß Sucher Altmann, geboren am 7. Mai 1900 in Sieratz, seine Mutter Dina, geboren am 15. Oktober 1902 in Elberfeld.
Die zahlreiche Familie Altmann hatte eine kleine Schneiderei in Elberfeld an der Paradestraße 29 (Adressbuch von 1925). Mendels jüngere Brüder waren Adolf (*3.3.1923) und Josef (*24.8.1928). 1932 siedelte sie von Wuppertal-Elberfeld nach Dortmund über. Sie wechselte bis 1933 dreimal den Wohnsitz und wohnte zuletzt in der Gneisenaustraße 91, bevor sie im August 1933 nach Nancy in Frankreich emigrierte. Rechtzeitig hatte die Polizei(!) Sucher gewarnt, denn er stand unter dem Verdacht, Kommunist zu sein. Es war auch ein Polizeibeamter, der die Familie bis zur Grenze brachte. Über Straßburg, Forbach und Metz gelangten die Altmanns nach Nancy, wo sie bis 1935 blieb. Dort bekamen die Eltern zwei weitere Kinder, Salomon, *14.1.1934 und Jacques, *13.8.1935. Außerdem lebte in der Familie Max, den Sucher und Dina 1936 adoptierten.
Ende 1935 zog Familie Altmann wieder um, und zwar nach Romainville bei Paris. Der mittlerweile 22-jährige Sohn Adolf Altmann hatte sich mit französischen Antisemiten eine Schlägerei geliefert und war im Gefängnis von Paris inhaftiert gewesen, konnte aber auf einem Fahrrad entkommen. Von da ab befand er sich auf der Flucht. Seine Eltern und Brüder sah er nie wieder, denn genau am 40. Geburtstag seiner Mutter Dina, am 15. Oktober 1942, wurde die ganze Familie verhaftet und nach Drancy gebracht. Am 3. November 1942 wurden sie mit dem Convoi Nr. 40 nach Auschwitz deportiert und am 7. November dort vergast
Für die Ermordeten der Familie Altmann befinden sich in Dortmund vor dem Haus Gneisenaustraße 91 Stolpersteine für Sucher, Dina, Mendel, Adolf und Josef Altmann.
Quellen
Gedenkbuch BAS; Interview; Archiv BAS; Adressbuch 1925; Gedenkbuch Theresienstadt