Adele Moses, geb. Jonas

  • Geburtsdatum: 28.10.1888
  • Geburtsort: Borken
  • Beruf: Kauffrau
  • Wohnort:

    Rheinische Straße 59 (heute Funckstraße), Kipdorf 11, Gesundheitstraße 2 oder 4, Adolf-Hitler-Straße 310 (heute Friedrich-Engels-Allee)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Adele Jonas wurde am 28. Oktober 1888 in Borken geboren. Über ihr Elternhaus, ihre Kindheit und Jugend ist bisher nichts bekannt.

Vermutlich 1926 heiratete sie den jungen Witwer Julius Moses, dessen Frau Eugenie Moses, geb. Herberger im November 1925 verstorben war. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg (Feld G, Reihe IV/ 28) begraben. Julius Moses war nun mit seinen zwei kleinen Kindern alleine.

Nun kümmerte sie sich um die beiden, Harry und Edith, und betrieb zusammen mit ihrem Mann den Textilgroßhandel, den er in Elberfeld in Rheinischen Straße 59 (heute Funckstraße) hatte. Schon früh war Adele als Inhaberin der Firma im Handelsregister eingetragen. 1930 zog der Firmensitz an die Adresse Kipdorf 11 um.

Drei Jahre später übernahm Julius Moses Textilvertretungen für verschiedene Firme in Kleve, so dass die ganze Familie dorthin umzog. Allerdings wurde ihm als Jude 1935 der Gewerbeschein entzogen, so dass er keine andere Möglichkeit sah, wieder nach Wuppertal zurückzukehren und dort das alte Geschäft wieder aufzunehmen. Nun betrieben Adele Moses und ihr Mann in der Ludwigstraße 19 in Elberfeld ihren Textilhandel, die Familie wohnte in der Gesundheitstraße 4.

1939 wurde ihnen aber diese Wohnung gekündigt, ihre Möbel wurden zwangsversteigert. Als Ersatz bekamen sie eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Wuppertal-Barmen in der damaligen Adolf-Hitler-Straße 310, heute Friedrich-Engels-Allee. Nun musste Adele Moses Zwangsarbeit in einer Reißverschlussfabrik, vermutlich bei den RiRi-Werken, leisten, ihr Mann Julius musste als Hilfsarbeiter auf dem Bau arbeiten.

Wohl schon längere Zeit hatten die Eltern versucht, ihre Kinder mit einem Kindertransport in Sicherheit bringen zu lassen. Der Sohn Harry konnte an seinem fünfzehnten Geburtstag, dem 26. Juli 1939, nach Schweden reisen. Für die Tochter Edith hatte es aber keinen Platz mehr gegeben.

Adele Moses, ihr Mann Julius und die Tochter Edith wurden am 10. November 1941 nach Minsk deportiert und vermutlich kurz nach ihrer Ankunft dort oder in der Nähe ermordet.

Quellen


Gedenkbuch der Bundesrepublik Deutschland; Gedenkblatt in Yad Vashem; Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250 545 (Julius Moses); Deportationsliste Minsk