Ida Bloch, geb. Bremer
Ida Bremer wurde am 11. Dezember 1872 in Seesen geboren. Über ihren familiären Hintergrund ist nichts bekannt, aber sehr wahrscheinlich hatte sie eine Schwester, Selma, die mit ihrem Mann Louis Goldmann in Wuppertal wohnte. Verheiratet war Ida mit einem Herrn Bloch.
Anzunehmen ist, dass Ida nach dem Tod ihres Mannes zu ihrer Schwester nach Wuppertal gezogen ist, denn auch Selma und Louis Goldmann wohnten in der Zwangsunterkunft in der Emilstraße 3 in Barmen.
Mit der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden vom April 1939 wurde dieses Haus, das der Familie Jonas gehörte, zu einer Unterkunft für jüdische Bürgerinnen und Bürger erklärt, denen ihre „arischen“ Vermieterinnen und Vermieter die Wohnung gekündigt hatten. Deshalb wohnten in den nächsten Monaten neben der dreiköpfigen Familie Jonas noch Else Hirschel, Emilie Weinberg mit ihrer Tochter Wilhelmine, Klara Epstein, Paula Wolff, Hermann und Thekla Goldschmidt, Kurt und Adele Orgler und eben die Schwestern Ida Bloch und Selma Goldmann mit deren Mann Louis.
Am Montag, den 20. Juli 1942 mussten sich Ida und Selma mit deren Mann, aber auch die Ehepaare Orgler und Goldschmidt, Klara Epstein und Paula Wolff mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Insgesamt 271 Personen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus bestiegen dort einen Zug, der sie zunächst nach Düsseldorf brachte, wo sie eine Nacht auf dem Schlachthofgelände in Derendorf zubringen mussten. Am nächsten Tag fuhr ein Zug mit rund 1000 Menschen zum Ghetto Theresienstadt bei Prag.
Ida Bloch lebte im Ghetto noch fast zwei Jahre, bevor sie am 20. April 1944 dort umkam, vor Hunger, Erschöpfung und mangelnder Versorgung. Sie wurde 71 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt; https://juedisches-niedersachsen.de/erkunden/karte/829749b1-24df-4b99-a93e-9f1923ca5cc9?ceid=1927&no_cache=1&tx_jomuseo