Michael Max Neumann

  • Geburtsdatum: 27.08.1870
  • Geburtsort: Czersk
  • Wohnort:

    Augustastraße 54, Gartenstraße 24

  • Todesdatum: nach 21.09.1942
  • Todesort: Vernichtungslager Treblinka

Michael Max (oder Max Michael) Neumann wurde am 27. August 1870 in Czersk in Pommern geboren. Er erlernte den Berif des Kaufmanns und zog vermutlich noch vor 1900 ins Ruhrgebiet. Verheiratet war Michael Neumann mit der acht Jahre jüngeren in Göttingen geborenen Meta, geb. Plaut.

In Oberhausen-Sterkrade besaß er mit Filialen auf der Marktstraße und der Steinbrinkstraße ein Geschäft für Herrenkonfektion und Manufakturwaren. Nach 1934 hat es wohl wegen der Boykottaufrufe gegen Geschäfte jüdischer Eigentümer nicht weiter bestehen können, so dass Michael Neumann es verkaufte. Noch Oberhausen-Sterkrade wurde er, vermutlich im Zusammenhang mit den antijüdischen Aktionen im November 1938, festgenommen.

Nach seiner Freilassung beschloss das Paar, nach Wuppertal zu ziehen, wo Meta Neumanns Bruder Julius mit seiner Familie lebte. Auch mag es sein, das Heinrich Neumann, der eine Herrenkleiderfabrik in der Hofaue 85 betrieb, ein Verwandter von Michael Neumann war und deshalb zu dem Umzug nach Wuppertal geraten hatte. Also zogen sie im Februar 1940 in das Haus Augustastraße 54 in Wuppertal-Elberfeld, weil die sechsköpfige Familie von Julius Plaut (Eltern, drei Kinder und die Schwiegermutter) nach Amerika auswandern konnte.

Später mussten Michael und Meta Neumann noch einmal umziehen, nämlich in die Gartenstraße 24, das dem 1921 verstorbenen Josef Röttgen und dessen Frau Milli, geb. Salomon, gehörte. Milli Röttgen war rechtzeitig in die USA ausgewandert und starb 1943 in New York.

Im Haus Gartenstraße 24 lebten auch noch weitere Jüdinnen und Juden: die Eheleute Jakob Kaufmann mit seiner Frau Wilhelmine, Karl Altgenug mit seiner Frau Rosa, Alfred Baum und schließlich Bertha Haas.

Am Montag, den 20. Juli 1942 sollten Michael und Meta Neumann, zusammen mit den anderen sechs Bewohnerinnen und Bewohnern, das Haus Gartenstraße 24 mit ihrem Gepäck verlassen und sich zum Bahnhof Steinbeck begeben.

271 Personen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus mussten am Bahnhof Steinbeck einen Zug besteigen, der sie zunächst zum Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf brachte, wo sie eine Nacht verbringen mussten. Früh am nächsten Morgen wurden in einem Massentransport insgesamt über 1000 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Gestapo-Bezirk Düsseldorf in das Ghetto von Theresienstadt bei Prag deportiert. Danach gab es praktisch keine Jüdinnen und Juden mehr in Wuppertal, nur noch die wenigen, die mit einem nichtjüdischen Partner verheiratet waren oder einen nichtjüdischen Elternteil hatten.

Am 21. September 1942 wurden Michael und Meta Neumann in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und sofort ermordet. Michael Max Neumann wurde 72 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt