Gert Konopka
Gert Konopka wurde in Pirmasens in der Pfalz geboren. Seine Mutter war Grete Konopka, eine Tochter des Elberfelder Möbelhändlers Philipp Gras und seiner Frau Emilie. Über Gert Konopkas Vater ist nichts bekannt. Es scheint, dass Gert Konopka nur hin und wieder bei seinen Großeltern in Elberfeld gelebt hat, vermutlich in der Wohnung im Haus der Familie Zuckermann, Luisenstraße 124. So versteht sich, dass er bald ein gleichaltriges Mädchen kennenlernte, Renate Inow, die in der Nachbarschaft, in der Brillerstraße 134 wohnte. Diese erinnerte sich, dass sie und Gert sich anfreundeten und sehr gern miteinander spielten, unter anderem auch heimlich Zigaretten rauchen wollten – die Kinder können höchstens acht oder neun Jahre alt gewesen sein. Dazu mussten sie unbemerkt Geld beschaffen, um sich Zigaretten und Streichhölzer kaufen zu können. Renate entwendete unauffällig nach und nach einzelne Pfennige aus dem Portemonnaie ihrer Mutter, Gert kleine Summen von seiner Großmutter. Zum Rauchen setzten sie sich in den Sankt-Anna-Wald, natürlich mit großer Sorge, ob sie jemand entdecken würde, was wohl aber nicht passiert ist.
Während Renate Inow im Mai 1939 auf einen Kindertransport nach England kam und damit gerettet war, wurde Gert Konopka von Hannover aus am 15. Dezember 1941 in das Ghetto von Riga deportiert und von dort am 10. August 1944 in das Konzentrationslager Stutthof. Dort kam er am 19. September 1944 um, 16 Jahre alt.
Wer auf dem Grabstein seines Großvaters Philipp Gras die Gedenkinschrift für ihn und seine nach Theresienstadt deportierte Großmutter anbringen ließ, ist nicht bekannt (Friedhof Weinberg, Feld L/II).
Bildnachweis
- Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
- Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, Foto: Matthias Wellmer
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal