Maximilian Baum
Max Baum wurde am 13. Juni 1877 als Sohn von Emmanuel Baum und seiner Frau Rosalie, geb. Hirsch in Elberfeld geboren. Er hatte einen vier Jahre älteren Bruder, Alfred, und aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Josefine Weidner zwei jüngere Schwestern: Irma Charlotte, geboren 1882, und Ernestine, genannt Erna, 1890 geboren.
Max Baum erlernte den Beruf des Kaufmanns und gründete später gemeinsam mit seinem Bruder Alfred und Karl Vieten in Vohwinkel die „Erste Elberfelder Margarinefabrik Gebrüder Baum“ mit Sitz in der Sedanstraße, später umbenannt in Gutenbergstraße 16-20. Dazu gehörte noch eine zweite Firma, die Lebensmittelgroßhandlung Vieten & Baum.
Verheiratet war Max Baum mit der evangelischen Anna, geb. Schasberger, mit der er zwei Kinder hatte: die 1919 geborene Irmgard und den 1921 geborenen Sohn Günter Emanuel. Die Familie lebte im Elberfelder Westen, zunächst in der Sternstraße 20 (heute Senefelder Straße) und später im Briller Viertel in der Roonstraße 18.
Unter dem Druck der antijüdischen Maßnahmen war Max Baum Ende 1938 gezwungen, aus der gemeinsamen Firma auszusteigen. Seit dem 22. November 1938 hieß diese nun Vieten & Molineus KG.
Auch Max Baums Kinder wurden nach der Machtübernahme von den üblichen Repressalien eingeschüchtert und diskriminiert. Am 7. Februar 1939, wenige Monate nach den antijüdischen Gewaltaktionen gegen die Juden im November 1938, schickten Max Baum und seine Frau den nun 17-jährigen Sohn Günter mit einem Kindertransport nach England.
Im Sommer 1940 zog sich Max Baum durch eine Verletzung eine Blutvergiftung zu, die nicht mehr behandelt wurde, weil er jüdisch war. Er starb am 8. September 1940 und wurde auf dem jüdischen Friedhof an der östlichen Mauer bestattet. Er wurde 63 Jahre alt.
So musste er nicht mehr miterleben, wie im November 1941 zunächst seine Schwester Erna deportiert wurde – nach Minsk, und im April 1942 seine andere Schwester Irmgard Charlotte, verh. Baer, zusammen mit seiner Tochter Irmgard. Trotz angestrengter Bemühungen seiner nichtjüdischen Frau Anna gelang es nicht, die Tochter vor der Deportation zu bewahren. Der Sohn Günter hingegen konnte rechtzeitig emigrieren und starb erst im Jahr 2012 in den USA.
Sein unverheirateter Bruder Alfred wurde schließlich im Sommer 1942 nach Theresienstadt deportiert und starb dort im Jahr darauf. Noch jahrelang kämpfte Max Baums Witwe Anna um Wiedergutmachung für ihre schmerzlichen familiären Verluste.
Bildnachweis
- Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 10981, 77322; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge