Louis Ludwig Goldmann
Louis Ludwig Goldmann wurde am 4. Januar 1877 in Hameln geboren. Seine Eltern waren Leser Leo Goldmann und seinen Frau Jidel (Henriette). Die Familie – Louis hatte zwei Brüder, Sally und Hermann – lebte in Hameln in der Fischpfortenstraße 4. Louis Goldmann machte eine kaufmännische Ausbildung und in Allenstein in Ostpreußen.
Verheiratet war Louis Goldmann mit Selma, geb. Bremer.
Während der Pogrome im November 1938 wurde er verhaftet und kam vom 10. bis 30. November in so genannte „Schutzhaft“ ins Gerichtsgefängnis Osterode. Erst danach zog er mit seiner Frau Selma nach Wuppertal, wo schon sein 13 Jahre jüngerer Bruder Sally als Inhaber eine Schnürriemenfabrik mit seiner Frau Herta und Tochter Eva lebte und auch die Schwester seiner Frau, Ida Bloch.
Vermutlich hatten Louis Ludwig und Selma in Wuppertal nur eine einzige Adresse: Emilstraße 3 in Barmen. Mit ihnen lebte auch Selmas Schwester Ida in diesem Haus.
Mit der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden vom April 1939 wurde dieses Haus, das der Familie Jonas gehörte, zu einer Unterkunft für jüdische Bürgerinnen und Bürger erklärt, denen ihre „arischen“ Vermieterinnen und Vermieter die Wohnung gekündigt hatten. Deshalb wohnten in den nächsten Monaten neben der dreiköpfigen Familie Jonas noch Else Hirschel, Emilie Weinberg mit ihrer Tochter Wilhelmine, Klara Epstein, Paula Wolff, Hermann und Thekla Goldschmidt, Kurt und Adele Orgler und eben Louis Goldmann mit seiner Frau und deren Schwester Ida.
Am Montag, den 20. Juli 1942 mussten sich Louis Goldmann und seine Frau und deren Schwester, aber auch die Ehepaare Orgler und Goldschmidt, Klara Epstein und Paula Wolff mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Insgesamt 271 Personen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus bestiegen dort einen Zug, der sie zunächst nach Düsseldorf brachte, wo sie eine Nacht auf dem Schlachthofgelände in Derendorf zubringen mussten. Am nächsten Tag fuhr ein Zug mit rund 1000 Menschen zum Ghetto Theresienstadt bei Prag.
Louis Goldmann wurde wenige Monate nach seiner Ankunft im Ghetto, am 23. September 1942, in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und vermutlich sofort ermordet. Er wurde 65 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt