Lina Alexander
Lina Alexander wurde am 27. Juni 1904 in Adelsheim in Baden geboren. Ihre Eltern waren der Handelsvertreter Leopold Alexander und Jeanette, geb. Blum. Lina Alexander hatte noch sechs Geschwister, u.a. zwei ältere Schwestern, die wie sie ebenfalls im Wuppertal lebten: Else, geboren 1903, die mit dem Schneider Josef Levy, und Auguste, geboren 1900, die mit einem Nichtjuden, mit Arno Keil verheiratet war.
Lina Alexander blieb unverheiratet und lebte mit ihrem Vater Leopold an der Schafbrücke 19.
Mit der Aufhebung des Mieterschutzes mussten Lina Alexander und ihr Vater Leopold in das Haus Unterdörnen 114 umziehen, das zu einer Sammelunterkunft für Jüdinnen und Juden bestimmt worden war. In diesem Haus, das einem Nichtjuden gehörte, Otto Schneider, lebte im Herbst 1941 außer der dreiköpfigen Familie Valk aus Emden noch Julie Fallmann.
Im Oktober 1941 mussten sich Lina Alexander und ihr Vater von ihrer Schwester Else verabschieden, die mit ihrem Mann mit einem großen Transport in das Ghetto von Łódź deportiert wurde. Dass ihr Schwager dort im April umkam und ihre Schwester im Mai 1942 vom Ghetto in die Vernichtungsstätte Chełmno deportiert und dort ermordet wurde, hat Lina Alexander sicherlich nie erfahren. Denn am 21. April musste sie selbst Abschied nehmen. Für ihren Vater muss die Situation unerträglich gewesen sein, sich nun auch von seiner zweiten Tochter zu trennen.
Am Dienstag, den 21. April 1942 fand sich Lina Alexander mit über 60 weiteren Menschen auf dem Bahnhof Steinbeck ein und wurde über Düsseldorf, wo sie eine Nacht zubringen musste, in das ostpolnische Städtchen Izbica bei Lublin verbracht. Entweder kam sie bald dort im Ghetto um oder wurde sehr bald im Vernichtungslager Sobibór ermordet.
Sie war 38 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Izbica