Hugo Simon
Hugo Simon wurde am 20. Oktober 1927 in Elberfeld geboren. Seine Eltern waren Abraham und Jettchen Simon, geb. Holstein. Hugo Simon hatte noch zwei ältere Geschwister: Den Bruder Robert Josef, geboren 1894, und die Schwester Johanna, geboren 1895.
Verheiratet war Hugo Simon mit der ein Jahr älteren Bella Stern aus Burghaun in Hessen. Mit ihr hatte er zwei Kinder: Benno geboren 1924, und Brunhilde, geboren 1927. Beide Kinder wurden in Elberfeld geboren, wo die Familie in der Ernststraße 36 wohnte und Hugo Simon eine Rohproduktenhandlung führte. Sein Bruder Robert hatte im Haus nebenan, Ernststraße 34, ebenfalls einen Schrotthandel, und anzunehmen ist, dass die Brüder kooperierten – nicht konkurrierten.
Auch Robert hatte zwei Kinder, ungefähr im selben Alter: Günther (geb. 1922) und Rosemarie (geb. 1928), und es ist anzunehmen, dass die Geschwisterpaare miteinander aufwuchsen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte die Familie vermutlich alle Einschränkungen, Demütigungen und Schikanen zu erleiden wie alle anderen Juden in Wuppertal und im Deutschen Reich.
Nach den antijüdischen Ausschreitungen im November 1938 scheinen Hugo und Bella Simon, wie so viele andere jüdische Eltern, versucht zu haben, ihre Kinder Brunhilde und Benno ins rettende Ausland zu bringen und auf einen Kindertransport nach England zu schicken, denn die Passfotos der beiden zur Ausstellung der Aus- und Einreisepapiere haben sie noch nach England geschickt. Aber das Projekt scheiterte – warum, wird nicht klar.
Am Sonntag, den 26. Oktober 1941, mussten sich Hugo Simon und seine Familie von seinem Bruder und dessen Familie verabschieden, denn Robert Simon, seine Frau Johanna und die Kinder Günther und Rosemarie wurden mit einem Transport über Düsseldorf in das Ghetto von Łódź deportiert, und nie wieder hat man etwas von ihnen gehört.
Hugo Simon und seine Familie blieben zurück.
Aber am 21. April 1942 mussten alle vier, Hugo Simon, seine Frau Bella und seine Kinder Benno und Brunhilde auch zum Bahnhof Steinbeck kommen, von wo sie zunächst nach Düsseldorf gefahren wurden, wo sie auf dem Schlachthofgelände Derendorf übernachten mussten. Am nächsten Tag wurden sie mit einem langen Transportzug und rund 1000 weiteren Deportationsopfern in das Ghetto Izbica im Bezirk Lublin verbracht. Entweder erschoss oder erschlug man sie dann dort im Ghetto, oder man ermordete sie im nahe gelegenen Vernichtungslager Sobibór.
Hugo Simon war 45 Jahre alt, als er deportiert wurde.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Izbica