Hermann Mansberg
Hermann Mansberg wurde am 23. Mai 1924 als einziges Kind des Ehepaars Julius und Henriette, geb. Moll, in Elberfeld geboren. Er wohnte mit seinen Eltern und Verwandten in der Deweerthstraße 7. Sein Vater war zusammen mit seinem jüngeren Bruder Albert Eigentümer eines Geschäfts für Eisenwaren, Herde, Öfen und Haus- und Küchengeräte in der damaligen „Werner Hanemann-Straße“ 80, vormals Bachstraße, heute Gathe.
Im Oktober 1960 erinnerte sich eine Frau Bergmann an die Familie:
Frau Henriette Mansberg hat längere Jahre mit ihrem Mann und Sohn im Hause Wuppertal-Elberfeld an der Deweerthstraße 7 gewohnt und man hat Familie Mansberg als sehr achtbare Menschen kennen gelernt. Bis zur Schließung der Geschäftsräume von Gebrüder Mansberg war Frau Mansberg dort als Buchhalterin tätig.
Nach dem Pogrom im November 1938 versuchten die jüdischen Eltern in Wuppertal, ihre Kinder mit einem so genannten „Kindertransport“ nach England zu schicken. Es gab viele Abschiede. Hermann Mansberg schrieb am 1. März 1939 seiner Freundin Eva Anne Stern – die das Glück hatte, mit einem solchen Kindertransport nach England auszureisen – zum Abschied in ihr Poesiealbum auf die letzte Seite:
Zum Abschied!!
Wer Dich lieber hat als ich,
der schreibe sich gefälligst hinter mich
Zur Erinnerung an
deinen Freund
Hermann
Wuppertal-E. den 1.III.39
Hermann Mansbergs Eltern gelang es nicht, für ihren Sohn einen Platz auf einem der Kindertransporte zu bekommen. Auch seine gleichaltrige Cousine Ellen sollte mit auf einen solchen Transport. Dass die Eltern es versucht haben, bezeugen die Passbilder, die sie schon vorsorglich nach England geschickt hatten. Hermann Mansberg musste in Wuppertal bleiben.
Am Montag, den 10. November 1941, mussten sich alle sechs Mansbergs, Hermann Mansberg mit seinen Eltern Julius und Henriette, Ellen Mansberg und ihre Eltern Albert und Dora, auf dem Bahnhof Wuppertal Steinbeck einfinden und wurden in das Ghetto von Minsk deportiert. Keiner von ihnen überlebte. Ob sie noch im Ghetto erschossen oder erschlagen oder ob sie später in der Vernichtungsstätte Maly Trostenez ermordet wurden, lässt sich nicht mehr feststellen.
Hermann Mansberg war 17 Jahre alt.
Bildnachweis
- Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
- Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Minsk