Gustav Kaufmann
Gustav Kaufmann wurde am 3. Oktober 1868 in Neustadt an der Weinstraße geboren. Über ihn ist nahezu nichts bekannt. Erst aus der Deportationsliste für Theresienstadt ist sein Name mit der Wohnadresse verzeichnet: Tannenbergstraße 12.
Wann genau Gustav Kaufmann und von wo er in das Haus der Witwe Sophie Simone in die Tannenbergstraße 12 umziehen musste, ist nicht mit Sicherheit festzustellen – vermutlich 1942, nach der Deportation der jüdischen Bewohner nach Izbica im April, als dort wieder Wohnraum frei wurde. Im Sommer 1942 wohnten dort außer ihm noch mindestens zehn Personen, die in banger Stimmung warteten, was mit ihnen passieren würde.
Am Montag, den 20. Juli 1942 mussten sie alle das Haus verlassen und sich mit ihrem genau vorgeschriebenen Gepäck zum nahen Bahnhof Steinbeck begeben. Von dort wurden sie nach Düsseldorf gefahren, wo sie eine Nacht auf dem Schlachthofgelände Derendorf zubringen mussten. Am nächsten Tag fuhr dann ein Transportzug mit 20 Personenwagen in das Ghetto Theresienstadt.
Nur zwei Monate später, am 21. September 1942, brachte ein Transport Gustav Kaufmann ins Vernichtungslager Treblinka, wo er vermutlich sofort nach der Ankunft ermordet wurde.
Er wurde 74 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt