Franziska Lang, geb. Plaut
Über Franziska Lang ist nahezu nichts bekannt.
Sie wurde am 7. Juli 1863 in die jüdische Familie Plaut in Eschwege geboren.
Auf der Deportationsliste für Theresienstadt, auf der Franziska Langs Name verzeichnet ist, wird als Wohnadresse das Haus in der Bleichstraße 22 angegeben. Diese Straße ist heute das Teilstück der Bundesallee von Bembergstraße bis Brausenwerth.
Das Haus Nr. 22 war nach der Aufhebung des Mieterschutzes zur Zwangsunterkunft für jüdischer Mieter*innen erklärt worden. Es lebten dort in den Jahren 1941 und 1942 außer Franziska Lang noch Johanne Mayer, Moritz Loeb mit seinem Sohn Helmut, Felix Goldberg, Sally Löw, Josef Ney, Adolf und Mathilde Rubens, Emil Ephraim Sommer, Leo und Hedwig Sonnenfeld, Hermann und Emilie Stern und Karl und Paula Ursell – insgesamt also 16 Personen.
Am Montag, den 20. Juli 1942, musste Franziska Lang mit ihren verbliebenen Nachbarn und ihrem ganzen Gepäck zum Wuppertaler Bahnhof Steinbeck fahren und dort einen Zug besteigen, der insgesamt 271 Menschen nach Düsseldorf brachte, 247 aus Wuppertal, 14 aus Remscheid, sieben aus Solingen, je einen aus Neviges, Velbert und Heiligenhaus.
Alle mussten auf dem Schlachthofgelände in Düsseldorf-Derendorf eine Nacht zubringen. Am nächsten Tag wurde ein Transport zusammengestellt, der aus 20 Personenwagen bestand, in dem sich 965 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf befanden. Der Zug erreichte das Ghetto Theresienstadt am 22. Juli 1942.
Nur wenige Monate später kam Franziska Lang dort um, vor Hunger, aus Schwäche und wegen fehlender Versorgung.
Franziska Lang wurde 79 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Theresienstadt