Ernst Essinger

  • Geburtsdatum: 27.02.1895
  • Geburtsort: Zürich
  • Beruf: Bäcker
  • Wohnort:

    Friedrichschulstraße 11

  • Todesdatum: nach 29.11.1941
  • Todesort: Ghetto Riga

Ernst Essinger wurde am 27. Februar 1895 in Zürich geboren. Seine Eltern waren Elisabetha und der ursprünglich aus Deutschland stammende Kaufmann Salomon Essinger, die in Zürich-Wallisellen lebten.

Irgendwann zog die Familie Essinger von Zürich nach Würzburg. Ernst Essinger machte dort eine Ausbildung zum Konditor und Koch und wohnte einige Jahre in Würzburg in der Glockengasse 4, wo sich auch die Bäckerei Jakob Steuermann befand, in der Ernst arbeitete.

Vermutlich lernte Ernst Essinger hier auch Martha Adler kennen, denn sie war eine Nichte von Thekla Steuermann. Martha war am 16. Juni 1908 in Gebweiler im Elsass geboren. Als Jakob Steuermann 1928 starb, übernahm sein Schwiegersohn Benno Hahn die Bäckerei und führte sie noch einige Jahre weiter, bis er 1940/1941 zur Zwangsarbeit bei der Stadtverwaltung Würzburg verpflichtet wurde.

Ernst Essinger, nun schon Mitte 40, zog daraufhin nach Wuppertal-Elberfeld, wo er in der Friedrichschulstraße 11 im Untergeschoss eine eigene Bäckerei gründete. Am 9. Januar 1935 wurde ihr Sohn Werner in Wuppertal-Elberfeld geboren. Als ca. 1935 das „Boykottheft“ der Kreisleitung der NSDAP Wuppertal erschien, war auch Essinger mit seiner Bäckerei darin verzeichnet.

Einige Zeit später zog die kleine Familie wieder zurück nach Würzburg, wo am 2. Dezember 1938 der Sohn Sanny geboren wurde.

Am 29. November 1941 wurde die ganze Familie nach Riga-Jungfernort deportiert. Auch wenn keine Todesnachricht vorliegt, ist davon auszugehen, dass Ernst Essinger, seine Frau Martha und die kleinen Söhne Werner und Sanny umgebracht worden sind.

Quellen


Reiner Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Würzburg 1989; Stadt Zürich, Bevölkerungsamt