Else Humberg, geb. Weil

  • Geburtsdatum: 28.11.1903
  • Geburtsort: Alsdorf
  • Wohnort:

    Breite Straße, Tannenbergstraße 12 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Else Weil wurde am 28. November 1903 in Alsdorf in der Region Aachen geboren. Ihre Eltern waren Benjamin Weil und seine Frau Sara, geb. Daniel, und sie war das älteste von vier Geschwistern. Nach ihr wurden noch Lina, Karl und Hedwig geboren.

Am 3. September 1941, also schon in einer Zeit, in der die Lage für Juden sich extrem zugespitzt hatte, heiratete Else Weil in Bottrop sechs Jahre älteren früheren Reichsbahninspektor Levi Humberg, dessen erste Frau Beate Rosenthal 1939 in Bottrop gestorben war. Levi Humberg brachte sieben Kinder mit ihn die Ehe brachte: Erich, Marga, Werner, Hans, Kurt, Rolf und die Tochter Ruth. Die Söhne Hans, Kurt und Rolf konnten nach Palästina emigrieren, die Tochter Ruth flüchtete über Dänemark nach Schweden. Erich, de Älteste, von Beruf Schreier und Zimmermann, wurde am 22. Oktober von Köln aus in das Ghetto Litzmannstadt in Lodz deportiert und kam dort oder in einem Vernichtungslager um.

Else und Levi Humberg kamen erst im Jahr 1941 nach Wuppertal und wurden mit Marga und Werner in eine Unterkunft im Haus Tannenbergstraße 12 eingewiesen. Dieses Haus war zu einer Sammelunterkunft erklärt worden, so dass hier im Herbst 1941 viele Menschen zusammenleben mussten, die nach der Aufhebung des Mieterschutzes im September 1939 für Juden ihre ursprünglichen Wohnungen hatten verlassen müssen. Außer der vierköpfigen Familie Humberg waren das Friederike Mendel und die fünfköpfige Familie Rosenberg mit ihren drei kleinen Kindern.

Nur zwei Wochen, nachdem schon das Ehepaar Marx und Frau Tyger das Haus hatten verlassen müssen, am Montag, den 10. November 1941, verließen das Ehepaar Humberg und ihre jüdischen Nachbarn das Haus in der Tannenbergstraße 12 und begaben sich mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck. Dort hatten sie, insgesamt 244 Menschen aus Wuppertal, Remscheid, Velbert und Hattingen, einen Zug zu besteigen, der aus Düsseldorf kam und bereits mit fast 1000 Personen besetzt war. Nach fünf Tagen erreichte der Zug die Stadt Minsk. Niemand von den aus Wuppertal Deportierten überlebte das Ghetto von Minsk oder die Erschießungen im Wald von Maly Trostenez.

Else Humberg war 38 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk