Else Hirschel (links) mit weiteren Angestellten des Geschäfts Fleischhacker

Else Hirschel

  • Geburtsdatum: 02.12.1894
  • Geburtsort: Barmen
  • Beruf: Verkäuferin
  • Wohnort:

    Heubruch 19, Emilienstraße 3

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Else Hirschel wurde am 2. Dezember 1894 geboren. Zwei Jahre später kam ihre Schwester Leonie zur Welt, 1906 Hilde und 1908 ihr Bruder Siegfried Martin. Vermutlich hatte sie noch weitere Geschwister. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Kauffrau.

Seit 1925 arbeitete sie als Kassiererin, unter anderem im Putzgeschäft von Max Fleischhacker. Doch 1933 musste der Inhaber aus wirtschaftlichen Gründen Personal reduzieren, so dass Else gekündigt wurde. Am 23. September 1935 starb die Mutter Minna, geb. Wolff; ein Grab auf einem der jüdischen Friedhöfe scheint nicht zu existieren.

Vom 26. Juni bis zum 1. November 1941 war sie bei der Säcke- und Deckenfabrik Gustav Busche GmbH in Wuppertal-Langerfeld, später bei der Ri-Ri-Werk Reißverschluss AG in Wuppertal Barmen als Zwangsarbeiterin dienstverpflichtet. Im Adressbuch von 1940/41 wird sie mit ihrem Zwangsnamen „Sara“ und unter der Adresse Heubruch 19 aufgeführt, und unter der Rubrik Beruf steht „ohne“. In diesem Jahr hatte man ihr ihre Nähmaschine und ihren kleinen Ofen abgenommen.

In der Deportationsliste von 1941 ist ihr letzter Wohnsitz mit Emilstraße 3 angegeben, wo viele Jüdinnen und Juden als „Zwangsunterkunft“ lebten.

Am 10. November 1941 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Hilde und weit über 200 weiteren Menschen aus Wuppertal in das Ghetto der weißrussischen Stadt Minsk deportiert und sehr wahrscheinlich bald nach ihrer Ankunft dort oder im nahegelegenen Ort Maly Trostenez erschossen.

Ihr Bruder Siegfried und ihre Schwester Leonie hatten den Holocaust überlebt. Siegfried gab im April 1946 eine Suchanzeige in der „Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung“ nach seinen Schwestern Else und Hilde auf. Das war vergeblich. Daraufhin ließ er eine Gedenktafel für seine Schwestern anfertigen und auf dem jüdischen Friedhof Barmen an der Hugostraße anbringen. Auf dem erhaltenen Fragment ist noch zu lesen und zu rekonstruieren: „[Aus der] Deportation [sind] nicht zurückgekehrt [Else] Hirschel, geb. 2.12.1894, [Hilde] Hirschel, geb. 15.2.1906.“

Bildnachweis


  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal; Stadtarchiv Wuppertal, Akte für Wiedergutmachung 246143, 246144