Leopold Ferber
Über Leopold Ferber ist kaum etwas bekannt. Er wurde am 30. Juli 1880 in Siegen geboren und erlernte den Beruf des Kaufmanns. Er heiratete die zwölf Jahre jüngere Margarete Manes und lebte mit ihr in Barmen in der Barmer Straße 90. In der Hofaue 91 führte er als Teilhaber der Firma „Ferber&Hecht“ eine Tuchgroßhandlung. Aber im so genannten „Boykottheft“ der Kreisleitung der NSDAP ist Leopold Ferber auf S. 9 mit seiner Privatadresse verzeichnet.
Vermutlich 1939 mussten Leopold und Margarete Ferber von der Barmer Straße 90 zwangsweise in eine kleine Wohnung im Haus „Straße der SA 43 umziehen (heute Friedrich-Ebert-Straße). Dieses Haus gehörte den Schwestern Wallach, die dort früher ein Geschäft für hochwertige Wäsche geführt hatten und der jüdischen Gemeinde nach der Zerstörung ihrer Synagoge und des Verwaltungsgebäudes im November 1938 Unterschlupf boten. So konnte diese dort ein Büro einrichten. Vermutlich konnten deshalb auch die Eheleute Ferber dort wohnen.
Als Ferbers am 10. November 1941 das Haus verließen, um zum Bahnhof Steinbeck zu gehen, gingen Fanny und Paula Wallach mit ihnen. Sie alle wurden nach Minsk deportiert und sehr wahrscheinlich dort oder im Wald von Maly Trostenez wenig später erschossen.
Er wurde 61 Jahre alt.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal, Akten für Wiedergutmachung 439533, 439534