Johanna Antonie Arioni, geb. Strauss
Johanna Antonie Strauss wurde am 13. Juli 1867 als Tochter von Abraham Strauss und seiner Frau Rosa, geb. Schüler in Halle im Kreis Gütersloh geboren. Ob sie Geschwister hatte, welche Schulbildung sie erhielt und ob sie einen Beruf erlernte, ist nicht bekannt. Sie heiratete vermutlich um 1890 den Bankdirektor und Inhaber des Barmer Bank-Vereins, Ludwig Arioni, und zog mit ihm nach Barmen, denn am 1. März 1891 wurde dort das erste Kind geboren, Erich. Die Familie lebte in der Augustastraße 8 in Heckinghausen (heute Heinrich-Janssen-Straße). Ziemlich genau ein Jahr später kam die Tochter Katharina Johanna, genannt Käthe, zur Welt, und 1894 Hermann Karl Heinz, genannt Heinz.
Später zog die Familie nach Wiesbaden um und wohnte dort in der Taunusstraße 54. Dort kam im Jahr 1901 noch Thea zur Welt. Im August 1925 starb Johannas Mann Ludwig sehr plötzlich nach einem Schlaganfall, den er in Hamburg erlitten hatte.
Am 2. September 1942 sollte der zweite Transport mit Juden aus dem Gestapoleitstellenbezirk Frankfurt am Main nach Theresienstadt abgehen, und so wurden auch die Juden und Jüdinnen aus Wiesbaden zum Bahnhof bestellt. Darunter waren auch Johannas Kinder, Heinz und Thea, und auch die aus Wuppertal zugezogene Hedwig Jakobi. Johanna Arioni aber entschied sich, ihrem Leben durch Gift selbst ein Ende zu setzen und starb am 29. August 1942. Ihr Leichnam wurde eingeäschert und die Urne angeblich nach Wuppertal geschickt. Ein Grab allerdings scheint nicht zu existieren. Johanna Arionis Tochter Käthe, die von ihrem evangelischen Ehemann Viktor von Tschirnhaus mittlerweile geschieden war, nahm sich nach dem Tod der Mutter und der Deportation ihrer Geschwister Heinz und Thea am 26. Oktober 1942 das Leben.
Heinz wurde am 29. September 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz verbracht und dort sofort ermordet, Thea erlitt, wenige Tage später, dasselbe Ende am 4. Oktober 1944.
Quellen
Arolsen Archives: ITS_02010101 oS_70343524; ITS_1695000_12300644; ITS_02010101 oS_70479980; ITS_02010101 oS_70479992; ITS_02020202 oS_76696956; Deportationsliste Wiesbaden/ Frankfurt am Main nach Theresienstadt, 1.9.1942; Yad Vashem